Freitag, 2. April 2021

Karfreitag

2. April 2021 Kirchengemeinde
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Karfreitag ist ein schwerer Tag

Karfreitag ist ein schwerer Tag. Dunkel, bedrückend. Jesus stirbt. Nicht mehr, nicht weniger. Er stirbt, wie etliche, ungezählte Menschen sterben. Wie wir alle. Wir alle sterben. Aber sein Tod ist ein besonders schrecklicher. Schreiend, grausam. Er verschied, heißt es so schlicht in den Evangelien am Ende seines Todeskampfes. Und ich grusele mich, weil das furchtbar ist, so zu sterben. Ich denke an die vielen Menschen, die ich als Krankenhausseelsorgerin schon habe sterben sehen - anders, zum Glück. Wir arbeiten im Krankenhaus, in der Palliativversorgung für einen guten Tod, ein schmerzfreies, getröstetes, begleitetes Sterben. Das kann sogar schön sein. Ich sehe Menschen vor mir, die ich begleitet habe, und ich muss lächeln – Sie, ihr vielleicht auch. Jesu Tod daneben ist roh und schrecklich. Und zugleich, auch wenn er anders ist als das Sterben, das wir vielleicht schon begleitet haben, ist das der Tod, den viele sterben, das weiß ich, bis heute. Ein gewaltsamer Tod.

Unfertige Gedanken. Viel ist nicht zu sagen. Aber: Unser Glaube hat als eine zentrale Geschichte dieses schreckliche Sterben. Wir kommen nicht dran vorbei, auch wenn wir es wollen. Jesus stirbt. Und sein Sterben steht sogar in unserem Glaubensbekenntnis. Ist Inhalt meines Glaubens! Unglaublich eigentlich. Und damit ist auch schon das noch Unglaublichere gesagt: In diesem Sterben ist Gott. Das ist kein gottloses Ende, keine gottverlassene Situation. Gott ist genau da. Das ist Glaube. Karfreitagsglaube. Kann trösten - möge es auch tun. Ihnen und euch einen gesegneten Karfreitag.