Männerkreis


Männerkreis der Ev. Kirchengemeinde Moers

Zeit: Jeden 2. Dienstag im Monat
Ort: Begegnungsstätte Schwanenring 5, 47441 Moers

Dem Gesprächskreis für Männer gehen die Themen nicht aus. Es geht um allerlei Fragen des Glaubens und Lebens. Den Rahmen bilden ein geistlicher Impuls zum Anfang und ein Abendsegen zum Schluss. Manchmal geht es auch noch auf einen „Absacker“ irgendwo hin. 
Die Teilnehmer sind im Ruhestand oder berufstätig. Sie bringen auch ihre Themen in den Kreis ein. Hin und wieder laden wir Gastreferenten und –referentinnen ein. Über den Emailverteiler werden nicht nur die Einladungen verschickt, sondern so erfahren auch diejenigen, die an einem Abend nicht teilnehmen konnten, welche Fragen und Themen diskutiert wurden. Neue Teilnehmer sind immer willkommen. 

Wichtig ist die vertrauensvolle Atmosphäre, in der man offen seine Meinung sagen kann. Gute Sachinformationen zu den vereinbarten Themen sind wichtig. 

Themen waren u.a. bisher: KI und Religion; Bildung für nachhaltige Entwicklung, die Theologin Dorothee Sölle, Naturwissenschaft und Schöpfung, „Die fetten Jahre sind vorbei“; : Pfingsten; Was macht einen guten Pädagogen aus?;Erwartungen von Gemeindegliedern und Gesellschaft an ihre Kirche

Auf dem Plan stehen folgende Themen

14. Mai 2024 Führung durch das Museum „Altes Landratsamt“
Gastreferentin: Diana Finkele, Leiterin Eigenbetriebsähnliche Einrichtungen Bildung, Stadt Moers

11. Juni 2024 „omas (und opas) for future"
Referent: Eckard Selbach-Fabry

Außerdem bitte ich schon einmal darum, sich für den 
Männerkreisgottesdienst Samstag, den 21. September um 18 Uhr 
zu blockieren.

 

Archiv 2024

9. April 2024: „Bahnverkehr in Frankfurt/Main und Nürnberg” / Referent: Sven Kranen

Der öffentliche Personennahverkehr liegt unserem Mitglied Sven Kranen sehr am Herzen. So berichtete er von den Entwicklungen in Nürnberg und in Frankfurt. In den Zeiten, als der gesellschaftliche Wohlstand noch nicht das heutige Maß hatte, waren Bus, Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Zug für viele die einzige Möglichkeit, sich zügig von einem Ort zum anderen zu bewegen. Ein Vorteil des Individualverkehrs ist es nun mal, dass man sich nicht mehr nach festen Zeiten richten muss. (Auch ein Zeichen für den Überfluss, von dem im letzten Männerkreis die Rede war. Dafür verbringt man jetzt mehr Zeit im Stau.

Sehr interessant war ein Filmbericht über die Entwicklung des Verkehrs in Moers. Mitglieder, die in Moers aufgewachsen sind, wurden an längst vergessene Verkehrsmittel, Haltestellen, Wendepunkte für Straßenbahnen und Oberleitungsbusse erinnert und konnten eigene Erlebnisse beisteuern. Ein interessanter Ausflug in die Vergangenheit. 

 

12. März 2024 „Befreiung vom Überfluss“-zum Buch von Niko Paech / Referent: Bernd Giese

„Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: „Du siehst aber schlecht aus!“ Antwortet andere: „Kein Wunder! Ich habe homo Sapiens.“ „Mach dir keine Sorgen. Das geht vorüber!“ (Wanderwitz. Ursprung unbekannt). Es hat schon etwas Kränkendes, als „vorübergehende Art“ bezeichnet zu werden. Niko Paech macht schonungslos deutlich, wie wir auf Kosten der Zukunft leben bis kein Leben auf der Erde mehr möglich ist. 

Männerkreismitglied Bernd Giese fasst die Aussagen des Buches zusammen. Kernthese. Man geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt immer steigen muss. Wachstum muss sein. Aber das geht zu Lasten von Mensch und Umwelt. Der Wohlstand müsse begrenzt werden. Wir verbrauchen viel mehr, als wir selbst produzieren. Dabei geht es nicht nur um die finanziellen Schulden, die wir den nachkommenden Generationen aufbürden. Unser Wohlstand beruht auch auf dem, was Menschen, nicht nur in anderen Erdteilen, für uns leisten und dem immensen Energieverbrauch von immer mehr Maschinen. Hinzu kommt eine räumliche Entgrenzung. Das Flugzeug ist beispielsweise für den Urlaub zum selbstverständlichen Mittel der Wahl geworden. Ebenso selsbtverständlich ist der Gütertransport über weite Wege und viele Grenzen. Manche hoffen auf ein grünes Wachstum. Aber Innovationen haben nicht dazu geführt, dass man bei gleichbleibendem Lebensstandard weniger verbraucht. Stattdessen hat man den Konsum gesteigert.
Der Konsum hat den Menschen aber nicht glücklicher gemacht. Im Gegenteil steigen die Verlustängste. Eine Störung im immer weniger durchschaubaren System (Pandemie, Lieferketten, Klima) kann tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben haben. Darum kann der Abschied von der Überflussgesellschaft auch eine „Befreiung“ sein. Das wäre der „Weg in die Postwachstumsökonomie“ (Untertitel).

Wie schwer der Ausstieg aus der so beschriebenen Konsumgesellschaft ist, macht die anschließende, sehr lebhafte Diskussion deutlich. Wir haben uns an die Mobilität gewöhnt. Wir haben Wohnungen, die durch familiäre Veränderungen nicht mehr so intensiv genutzt werden. Wir haben uns an ein gewisses (hohes) Maß an Energieverbrauch gewöhnt. Wichtig ist es, nicht zu resignieren, sondern die kleinen Schritte zu gehen. 
Natürlich taucht die Frage auf: Wie lebt eigentlich Niko Paech? Bernd Giese wusste zu berichten, dass er auf sehr kleinem Fuße lebt, also auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie schon einige Schritte weiter ist. Allerdings sind seine Thesen so unbequem, dass er in seiner wissenschaftlichen Karriere immer wieder vor verschlossenen Türen steht. 
Der Männerkreis beschließt, am Thema dranzubleiben. Etwa am 11. Juni mit einem Gespräch über das Programm von „omas (und opas) for future. Referent ist Eckard Selbach-Fabry.


Februar 2024: Die Geschichte und Bedeutung von Autobahnkirchen / Gastreferent: Pfr.i.R. Dr. Jürgen Thiesbonenkamp

Autobahnkirchen – Tankstellen für die Seele

Es gibt sie tatsächlich: Kirchen, in die mehr Männer als Frauen gehen. Es sind die Autobahnkirchen. Die Besucher bleiben nicht lange. Maximal 10 Minuten sind die Regel, so eine Studie. Pfr. i.R. Dr. Jürgen Thiesbonenkamp hielt einen sehr informativen und lebendigen Vortrag über die Entstehung, Verbreitung, Architektur und Rolle der Autobahnkirchen in Deutschland. Lebendig, weil sie viel mit seinem Leben zu tun haben. Seit 1974 fuhr er immer wieder große LKWs und schließlich kam der für die Arbeit im Raum der Kirchen besser nutzbare Busführerschein hinzu. 

Autobahnkirchen gibt es seit 1958. Es können auch „normale“ Kirchen als Autobahnkirche gewidmet werden, wenn sie bestimmte Regeln erfüllen: ca. 1km von der Autobahn entfernt, Parkplatz vor Ort, barrierefrei, geöffnet etc.. Getragen werden sie von den Kirchen. Für die Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit stehen, ganz passend, die Versicherungen im Raum der Kirchen gerade. Passend, denn: „Unterwegssein ist Gefährdung“.

Autobahnkirchen sind auch ein Beitrag zur Verkehrssicherheit, denn Studien sagen, dass man alle zwei Stunden eine kurze Pause einlegen sollte. Außerdem kann die Seele gut in der Autobahnkirche Rast machen. Das belegen die ausliegenden Bücher für Fürbitten und Anliegen der Reisenden. Sie schreiben sich darin ihre Sorgen von der Seele.

Mit vielen Bildern nahm Jürgen Thiesbonenkamp die Männer mit auf einen Streifzug durch verschiedene Kirchen:, die erste an der A8 Stuttgart – München (Adelsried), dann eine umgestaltete Tankstelle aus den 30er Jahren an der A2 Richtung Dortmund, Rastplatz Rhynern- Nord oder ganz in unserer Nähe an der A57 in Richtung Köln am Rastplatz Geismühle oder in ganz aufregender Architektur an der A45 Ausfahrt Wilnsdorf bei Siegen.

 

Man hätte noch stundenlang zusehen und zuhören können.
Eins ist sicher: Bei der nächsten Gelegenheit werden die Männer wahrscheinlich so einem Schild folgen und Rast für die Seele machen.

Euer Hans Fricke-Hein