Was kann man denn schon tun?

Gedanken zur Lage

27. Juni 2020 Kirchengemeinde
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Es scheint ja gar kein Ende nehmen zu wollen. Hatte sich vor zwei Wochen eine gute Entspannung angekündigt, so haben die Nachrichten aus Gütersloh und zuletzt auch aus Moers einem schon wieder klar gemacht, dass die Corona-Epidemie noch kein Ende hat. Es bleibt gefährlich.

Es scheint ja gar kein Ende nehmen zu wollen. Hatte sich vor zwei Wochen eine gute Entspannung angekündigt, so haben die Nachrichten aus Gütersloh und zuletzt auch aus Moers einem schon wieder klar gemacht, dass die Corona-Epidemie noch kein Ende hat. Es bleibt gefährlich. Masken zu tragen und Vorsicht vor Menschenansammlungen sind weiterhin angeraten. Ja das ist die einzige reale Möglichkeit, sich selbst zu schützen und aktiv gegen die Verbreitung der Virengefahr vorzugehen. Wir beachten auch bei unseren Gottesdiensten unbedingt diese Regeln, achten auf Desinfektion und vermeiden das Singen.

Was kann man denn schon tun, zumal als älterer Mensch? 

Weil die Corona-Brennpunkte jetzt rund um „Fleischfabriken“ entstanden sind, ist überdeutlich geworden, dass diese Landwirtschaft in Massentierhaltung und die Großschlachtereien hoffentlich mehr und mehr hinterfragt werden und dezentrale Versorgungs- und Verarbeitungsbetriebe politisch gefördert werden. Es geht um Tierwohl, um verantwortliche Aufzucht und auch um ethische Schlachtung. Dafür kann man sehr wohl etwas tun, indem man bei REWE und bei Edeka nach tierfairem Fleisch fragt und auch mehr zu dafür zu zahlen bereit ist, übrigens bei Fleischwaren und auch bei Wurstwaren.

Und sonst? Was können wir denn tun?

Auch auf die Gefahr hin, mich in den Augen mancher lächerlich zu machen, will ich sagen: Beten! Denn zu beten, die Nähe zu Gott zu suchen, erinnert uns daran, wie wenig wir Menschen selbst im Griff haben, sowohl in unserem individuellen Leben wie auch gesellschaftlich. Beten gesteht ein, dass wir das Miteinander brauchen und weniger Selbstsucht. Die Pandemie führt uns vor Augen, dass es selbstgemachte Sicherheit nicht gibt.

Beten lässt uns auch in unserer Angst innehalten, vielleicht ein wenig gelassener auf die Dinge schauen, weil wir uns in einen Strom von Menschen eingebettet sehen, die wussten, dass sie selbst nur ein Glied in einer langen Kette von Generationen sind, die sich von Gott ins Leben gerufen, durch das Leben getragen und aus diesem Leben zu ihm geführt verstanden haben. Er ist da.

Und nicht zuletzt ist das Beten ein sehr wirksames Mittel, um menschlich zu bleiben. Wenn man zu Gott ruft: „sei gnädig!“ oder „sei gegenwärtig!“, dann gibt man sich nicht mit dem Hier und Jetzt zufrieden und denkt nur an sich selbst. Nein, dann hofft man auf eine bessere Welt und in der Fürbitte für andere kann diese bessere Welt schon aufleuchten! Also probieren wir es weiterhin: Beten!

An den Wochentagen ist der Turmraum der Kirche jetzt immer von 10 bis 16 Uhr geöffnet: zum Beten!

Ich grüße Sie!  Ihr Torsten Maes