Palmsonntag - 28. März 2021

Auftakt zur Karwoche

26. März 2021 Kirchengemeinde
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Ein Freudentag, aber eben auch ein Tag auf der Schwelle. 

Palmsonntag – Auftakt zur Karwoche. Diese Tage zwischen Palmsonntag und Ostern sind für Christinnen und Christen eine besondere Zeit und viele von uns verbinden mit dieser Woche Namen und Geschichten, die uns von klein auf vertraut sind: Petrus, Judas, Pilatus, die Ereignisse damals vor ca. 2000 Jahren in Jerusalem, die die Welt verändert haben und unseren Glauben gründen, Jesu Weg ans Kreuz und die Überwindung des Todes durch seine Auferweckung von den Toten. Zu diesen Geschichten gehört auch das Jubeln am Palmsonntag: Jesus zieht auf einem Esel in die Stadt ein, als Sinnbild der Freude und des Jubels wedelt das Volk ihm mit Palmzweigen zu, Zeichen der sieghaften Vollendung und des Triumpfes – der Friedenskönig, „gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn“.

Ein Freudentag, aber eben auch ein Tag auf der Schwelle. 

Die Stimmung kippt! Das wissen wir schon an diesem Auftaktsonntag zur Karwoche, in der dann Verrat, Leiden, Kreuz und Tod folgen. Gemischte Gefühle! Damals und auch heute in dieser so ganz anderen Woche. Der verlängerte, verschärfte Lockdown trifft uns nun schon das zweite Mal in der Passions- und Osterwoche, über ein Jahr „Corona“, viele sind müde und verzagt und die Stimmung droht zu kippen. Viele Diskussionen, verwirrende politische Entscheidungen, offene Fragen, auch nach angemessener Begehung dieser hohen Feiertage. Dabei hat für uns die Nächstenliebe und der Schutz der Schwächsten die höchste Priorität und hat unsere Entscheidung, auch in diesem Jahr keine Präsenzandachten- und Gottesdienste anzubieten, geprägt. 

Aber die Osterstimmung kippt nicht. Gemischte Gefühle, auch Verzweiflung, ja, das trifft uns auch, aber als Christ*innen wissen wir, dass die gekippte Stimmung der Karwoche vom „Hosianna“ hin zum „Kreuzige ihn“ nicht das letzte Wort hat – die Siegesfahne trägt das Osterlamm, unser gekreuzigter und auferweckter Heiland, Jesus Christus. 

Unsere Hoffnung endet nicht! Auch in diesem Jahr nicht! 

In dieser Karwoche gehen wir die Stationen mit von Einsamkeit, Verzweiflung, Trauer, Abschied und Tod, aber wir wissen: das ist nicht das Letzte! Jesus lebt! 

Das lässt uns hoffen wider den Augenschein, trotz aller Einschränkungen und erschreckenden Nachrichten weltweit. Ja, wir vermissen die Begegnungen zum gemeinsamen Feiern, gerade auch an den Ostertagen. Die digitalen Angebote sind nur mehr oder weniger Ersatzkrücken, sicher für jede und jeden von uns auch unterschiedlich erlebt. Aber wir hören nicht auf zu hoffen und dem zu glauben, der uns zusagt: 

„Ich lebe und ihr sollt auch leben.“

Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, einen gesegneten Sonntag, eine besinnliche Karwoche und ein frohes Osterfest, bleiben Sie behütet.

Ihre Pfarrerinnen 

Christiane Münker-Lütkehans, Anja Hartmann und Anke Prumbaum