Impuls zum 3. Sonntag nach Epiphanias

Christlicher Glaube sprengt Grenzen

21. Januar 2021 Kirchengemeinde
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Gott loben in allen Sprachen

Über den Wochenspruch: Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. (Lk 13,29)

„Good news“ – solche guten Nachrichten tun gut, gerade in diesen so belasteten Wochen und Monaten – und „good news“ sind auch in unserer Kirche bei allen Einsparungen und dem deutlichen Rückgang der Mitglieder hier bei uns leider selten. Aber eine solche „gute Nachricht“ ist das Bibelwort für den 3. Sonntag nach Epiphanias: „Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes“. Und das ist auch jetzt schon spürbar: noch in der vergangenen Woche wurde gemeldet, dass das Christentum weltweit zu den wachsenden Religionen gehört, immer mehr Menschen, v.a. in den afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern, lassen sich taufen! Das verlieren wir hier bei uns so leicht aus dem Blick aufgrund der gegenläufigen Entwicklung in Europa. Gerade in ökumenischen Partnerschaften und Begegnungen erleben wir, wie faszinierend es ist, wenn Christinnen und Christen aus aller Welt zusammenkommen, Menschen aus Korea und Indonesien, aus Namibia, den Philippinen, ganz Europa…. Der Blick über den Tellerrand zeigt, wie lebendig der christliche Glaube in vielen Ländern gelebt wird. Besonders auch beim gemeinsamen Singen und Feiern ist das zu spüren, es gibt sogar gemeinsame Liederbücher in vielen Sprachen, in weit über 2500 Sprachen gibt es inzwischen Übersetzungen der Bibel und immer wieder kommen neue dazu.

Die christliche Botschaft macht nicht vor Volks- und Landesgrenzen halt. Sie gilt ausnahmslos allen Menschen. Die 

Bibel beginnt mit der Weltschöpfung. Das Volk Israel, Gottes Erstlingsliebe wird zum Zeichen für die Völker und durch Jesus hat der Glaube an diesen Gott Israels die Grenzen überwunden. Jesus selbst und seine Jünger waren oft Grenzgänger und haben sich AusländerInnen heilsam zugewandt, und selbst Jesu Vorfahren sind schon international, in seinem Stammbaum wird die Moabiterin Ruth erwähnt.

So wird es sein, das Reich Gottes, bunt, vielstimmig und vielfältig, und in der weltweiten christlichen Kirche bricht es an. Jesus Christus baut seine weltweite Kirche, oder, wie wir es im Heidelberger Katechismus (HK) bekennen: „Ich glaube, dass der Sohn Gottes aus dem ganzen Menschengeschlecht sich eine auserwählte Gemeinde zum ewigen Leben (..) versammelt, schützt und erhält.“ (HK Frage 54)

„Good news“ – machen wir uns daran fest, auch wenn wir manchmal so verzagt sind im Blick auf die Zukunft unserer Kirchen und Gemeinden. Stehen wir als weltweite Kirche zusammen, beten wir mit- und füreinander, gerade auch für die vielen verfolgten ChristInnen in vielen Ländern, und vertrauen wir Gottes gutem Geist für unsere Kirche in Gegenwart und Zukunft.

Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, einen gesegneten Sonntag, bleiben Sie behütet!

Ihr Moerser Pfarrteam

Christiane Münker-Lütkehans, Anke Prumbaum und Torsten Maes

 

Psalm 66

Jauchzet Gott, alle Lande!

Lobsinget zur Ehre seines Namens;

rühmet ihn herrlich!

Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!

Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.

Alles Land bete dich an und lobsinge dir,

lobsinge deinem Namen.

Kommt her und sehet an die Werke Gottes,

der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land,

sie konnten zu Fuß durch den Strom gehen.

Darum freuen wir uns seiner.

Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich,

seine Augen schauen auf die Völker.

Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.

Lobet, ihr Völker, unsern Gott,

lasst seinen Ruhm weit erschallen,

der unsre Seelen am Leben erhält

und lässt unsre Füße nicht gleiten.