Liebe Leserin, lieber Leser!
Für den kommenden Sonntag, für den 17. Januar, ist als Predigttext eine sehr bekannte Geschichte aus dem Johannesevangelium vorgeschlagen. Es ist die Geschichte vom Weinwunder zu Kana (Joh 2, 1-11). Auf einer Hochzeit geht der Wein aus und Jesus verwandelt Wasser in Wein. Damit ist das Fest gerettet – zum Glück! Die Gastgeber und die Gäste können weiter feiern.
Eine Wundergeschichte ist das. Wir wissen, dass das nicht geht. Man kann nicht Wasser in Wein verwandeln. Die Geschichte ist trotzdem gut – und sie ist richtig. Das merke ich, wenn ich nicht auf das Wasser und den Wein schaue, sondern auf das, was dahinter liegt.
Da sind Menschen zusammen, und es soll schön sein. Sie wollen aus dem Vollen schöpfen, sorglos, leicht, beschwingt. Es klappt nicht, und die Stimmung droht zu kippen. Die Freude ist getrübt, die ersten wenden sich schon ab. In dieser Situation bitten sie um Hilfe. Woher kommt die Hilfe? Von Gott. Ihm halten sie ihre leeren Gefäße hin, und er füllt sie wieder. Und jetzt hat alles plötzlich wieder Sinn.
Ich erkenne darin etwas. Ich sehe Menschen, die nicht mehr lachen können. Es fühlt sich an, als gäbe es keine Freude mehr. Das Leben ist trist, ohne Glanz und grau. Wie geht es weiter? Wende ich mich ab und gehe weg, oder bitte ich genau da um Hilfe?
Die Geschichte macht Mut, bei Gott um Hilfe zu bitten. Ich könnte, wie die Menschen auf diesem Hochzeitsfest, die leeren Gefäße meiner Hoffnung und meiner Unbeschwertheit Gott hinhalten und sagen: mach sie voll! Mir fehlt das, ich brauche etwas davon! Füll mir da etwas hinein, damit es weiter geht und damit sich das Leben wieder gut anfühlt.
Probieren Sie es aus. Bitten Sie Gott darum, in diesem tristen Januar des verschärften Lockdowns, dass er Ihre Leere füllen möge. Die Geschichte ist gut und wahr. Gott kann Wunder vollbringen. Und schauen Sie, was von ihm kommt!
Bleiben Sie behütet!
Ihr Pfarrteam
Anke Prumbaum Christiane Münker- Lütkehans Torsten Maes