Auf Einladung des Männerkreises

Nikolaus Schneider zu Gast in der Stadtkirche

16. Mai 2022 Kirchengemeinde
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Frieden schaffen – doch mit Waffen? Trägt die Friedensethik der Evangelischen Kirche noch?

Liebe Mitglieder des Männerkreises,

so voll war die Stadtkirche schon lange nicht mehr. Allerdings kann das angesichts des Themas, das alle bewegt und bedrückt, sowie des Referenten Nikolaus Schneider wenig verwundern. 

Im Jahre 2007 hatte die EKD in einer Denkschrift als Kriterium für ethisch verantwortbares Handeln nicht den "Gerechten Krieg" sondern den "Gerechten Frieden" genannt. Im Zuge des Krieges in der Ukraine erklärten einige, dass dieser Denkschrift die Bodenhaftung fehle und der Realität nicht gerecht werde. Nikolaus Schneider wies in seinem Vortrag nach, dass die Denkschrift nach wie vor aktuell sei. Einen radikalen Pazifismus vertrete die Denkschrift nicht. Das wirke sich auch auf die Haltung zu Waffenlieferungen aus. Nikolaus Schneider lehnt diese nicht ab. Aber: „Der Verzicht auf Gewalt und der Gebrauch von Gewalt lassen uns schuldig werden“. Zum Schluss betonte Schneider, dass es dem Charakter einer Denkschrift entspreche, dass Christinnen und Christen im gemensamen Überlegen zu unterschiedlichen Haltungen zum Einsatz militärischer Gewalt kommen. Das wurde auch in der Aussprache deutlich. 

Einige wünschten sich eine entschiedenere Haltung gegen militärische Gewalt. Sie wünschten sich, dass mehr auf den doch längst bekannten Instrumentenkasten des gewaltfreien Widerstandes zurückgegriffen werden solle.  Andere fürchteten, dass die gewaltigen Aufwendungen für Waffen und für die Bundeswehr zu Lasten der sozialen Ausgaben im Inland und in der Entwicklungshilfe gehen und damit das Ziel des gerechten Friedens konterkariert werde. Die eine richtige Lösung gibt es nicht. Aber es bleibt die Aufgabe der Kirche, über diesen Fragen im Gespräch zu bleiben, Raum für das Aussprechen der Sorgen, Ängste und auch den Zorn über den Krieg zu bieten und für den gerechten Frieden zu beten. Waffen können vielleicht einen Aggressor stoppen, aber Frieden schaffen sie damit noch nicht.  Über eines besteht Einigkeit: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!

 Ich empfehle den Bericht des Kirchenkreises unter folgendem   Link:

Bei dem nächsten Treffen können wir das Gespräch über die Zukunft der Kirche fortsetzen. Dann wird auch Pfarrerin Christiane Münker-Lütkehans dabei sein. Da sie als Mitglied der Kirchenleitung mehr über die Hintergründe des Positionspapieres E.K.i.R. und über die Resonanz darauf weiß, nutzen wir die Chance, mit ihr zu sprechen. 

Das Positionspapier der Ev. Kirche im Rheinland E.K.i.R. 2030  ist im Internet unter folgendem Link zu finden.

Herzliche Grüße

Hans Fricke-Hein